Geschichte des IPV Weimarer Land

Im Sommer 2001 beschlossen neun islandpferdebegeisterte Reiterinnen: "Wir wollen das Islandpferd in Thüringen bekannter machen!" Mit diesem gemeinsamen Ziel war der Grundstein für den heutigen Islandpferdeverein Weimarer Land gelegt. Im Februar 2002 fand die erste Mitgliederversammlung statt, bei der aus den neun Gründern schon 20 Vereinsmitglieder geworden waren, die alle den Verein aktiv mitgestalten wollten. Gemeinsame Ritte und regelmäßige Stammtische brachten die Vereinsmitglieder einander näher, und es entstanden viele neue Ideen zur weiteren Entwicklung der Islandpferdereiterei in Thüringen. Mehr und mehr islandpferdebegeisterte Menschen haben sich im Laufe der nächsten Jahre der Gemeinschaft angeschlossen, die Mitgliederzahl verdoppelte sich schnell. Von Jena bis Eisenach, von Sömmerda bis Rudolstadt - überall in Thüringen haben Reiterinnen und Reiter ihre Liebe für diese besondere Pferderasse entdeckt.

Die ersten Jahre waren von einer kontinuierlichen Aufbauarbeit geprägt. Höhepunkte waren dabei das Schaubild zum Tag des Pferdes 2002 im Zoopark Erfurt, das erste Islandpferdeturnier in Thüringen 2005 (dem 2006 und 2007 zwei weitere Hausturniere folgten), das erste Bundesjugendtraining des Landesverbandes Sachsen-Thüringen 2007, die mehrfache Präsenz auf der Messe "Reiten – Jagen – Fischen" in Erfurt sowie der Besuch der Icehorse 2008 in Berlin.

Vielfältige Veranstaltungen wurden zu festen Traditionen, so die jährlichen Vereinsfahrten, der Faschingsritt, die Gunnar's Rallye für Kinder und Jugendliche sowie die Weihnachtsfeier. Weiterhin wurden Tagesritte, Theorie-Seminare und spezielle Reitkurse mit auswärtigen Trainern angeboten. Für all diese Aktivitäten war stets der Islandpferdehof "Landhaus Lenk" in Rannstedt mit seinem Reitschulbetrieb und den Reiterferien, den herausragenden Haltungsbedingungen und Trainingsmöglichkeiten das Zentrum. Zusammen mit der in kleinem Umfang betriebenen Zucht war die Herde in Laufe der Zeit auf über 40 Isis angewachsen und wurde von den Schwestern Jördis und Katharina Lenk mit großem Engagement und viel Liebe betreut.

Im Februar 2009 kam das unerwartete Aus für das "Landhaus Lenk". Der Reitschulbetrieb wurde eingestellt, alle Schul- und Jungpferde wurden verkauft und die Einsteller haben sich weit über den Landkreis Weimarer Land verteilt. Der Verein aber blieb bestehen, und die Vereinsmitglieder waren sich einig, die ursprüngliche Zielsetzung des Vereins weiter verfolgen zu wollen. Es wurde ein neuer Vorstand gewählt und der Vereinssitz von Rannstedt nach Mechelroda-Linda verlegt.

Nach diesem Einschnitt hat sich der Verein völlig neu strukturiert und ist heute ein Flächenverein, der sich von Gotha über Erfurt und Weimar bis nach Jena erstreckt. Durch ein attraktives Veranstaltungsprogramm haben wir erneut viele neue Mitglieder gewinnen können, so das auf Farbenzucht spezialisierte Islandpferdegestüt Idablick bei Erfurt und den Islandpferdehof Domäne Fröttstädt bei Gotha. Die meisten der rund 40 Mitglieder haben einen eigenen Isländer und können als "ambitionierte Freizeitreiter" bezeichnet werden, d.h. sie reiten ihre Pferde im Sinne des Ausgleichssports, bilden sich aber mit Kursen und Seminaren ständig weiter und nehmen auch an kleineren Sportturnieren teil. Nach wie vor hat die Förderung von Kindern und Jugendlichen einen besonders hohen Stellenwert. So wurde 2009 aus dem Verein heraus die Initiative zur Aufstellung eines offiziellen Teams des Landesverbands Sachsen-Thüringen für die Deutsche Jugend-Islandpferde-Meisterschaft DJIM ergriffen.

Im September 2011 wurde das 10-jährige Vereinsjubiläum mit einem großartigen Hestadagar-Wettbewerb auf der Reitanlage Linda gefeiert. Diese Anlage soll in den nächsten Jahren zu einem neuen Zentrum der Islandpferdereiterei in Mittel-Thüringen entwickelt werden, wobei der Bau einer wettkampftauglichen Ovalbahn und der Aufbau einer Isi-Reitschule die herausragenden Ziele sind.

Stefan Halle