Herbst 2002 Stoppelritt 2002
August 2002 Zoopark Erfurt – Phantasievolle Vorstellung
Januar 2002 Auf den Spuren Napoleons – An Neujahr durch tiefen Schnee

 

Stoppelritt 2002

Welcher Reiter träumt wohl nicht von endlosen herbstlichen Stoppelfeldern auf denen er in die Abendsonne galoppiert? Allein die Möglichkeiten nehmen im Zeitalter intensiver Bodennutzung rapide ab. Kaum ein Feld, das drei Tage nach der Ernte nicht umgepflügt ist.

Umso mehr Glück hatten wir zu unserem 2-tägigen Stoppelritt im Herbst von Rannstedt/Thüringen nach Zimmern bei Jena. Die Wettervorhersage weissagte einen schönen, sonnigen Samstag und einen regnerischen Sonntag. Bestens ausgerüstet verfolgten wir auf unserem Ritt alte preußische Truppenwege und konnten auch die Stoppelfelder in vollen Zügen genießen.

Nachdem die Pferde bei einem befreundeten Reiterhof untergestellt und versorgt waren, bezogen nun die Reiter ihre spartanische Unterkunft (es gab so manche Stadtmaus, die noch nie im Heu geschlafen hatte). Wohl dem, der an eine Taschenlampe und Isomatte gedacht hatte. Ein feucht fröhliches Grillfest rundete dann den Tag ab. Der Islandpferdehof Lenk, der Organisator des Rittes hatte mal wieder an alles gedacht (außer Butter) und tischte auf was Haus und Hof zu bieten hat.

Nach einer recht kurzen, von Mückenstichen und Schnarchen geprägten Nacht ging es am nächsten Morgen zurück. Und selbst Petrus war uns hold. Die Sonne schien auf uns herb und am Ende des Tages konnten wir kurz vor unserem Ziel über ein schier endloses Stoppelfeld in die Abendsonne galoppieren.

Bettina Schuster

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Zoopark Erfurt –
Phantasievolle Vorstellung

Wer meint, dass es Feen, Elfen, Trolle und weitere zauberhafte Wesen nur in Mittelerde gibt, der wurde im August 2002 in Erfurt eines besseren belehrt. Anlässlich des Tages des Thüringer Pferdes im Zoopark Erfurt konnten etwa 1500 Besucher eine märchenhafte Vorstellung des Islandpferdevereins Weimarer Land verfolgen.

Der 2001 frisch gegründete Verein hat es sich u.a. zur Aufgabe gemacht, das Islandpferd in Thüringen bekannter zu machen und die speziellen Gangarten vorzustellen und weiter zu fördern. Der traditionelle Pferdetag im Erfurter Zoo bot sich hierfür natürlich förmlich an.

Eine fantastische Geschichte rund um das Islandpferd und Island wurde gesponnen und 13 aktive Reiter und unzählige hilfreiche Hände arbeiteten wochenlang an deren Umsetzung. Zahlreiche Probleme wollten gelöst werden. Wie reite ich einhändig mit einem gefüllten Bierglas? Wie komme ich mit einem langen Kleid auf ein Pferd? Warum ist denn nun das Pferd durch den Käscher irritiert – mag es keinen Fisch? Wie reitet man mit Babypuppe in einem Tragetuch ohne die Puppe zu verlieren? Dürfen Postboten mit Süßigkeiten werfen? Ist das jetzt alles schon zu lang? Wie kommen wir an Kostüme? Wer reitet mit wem?....

Es wurde gebastelt, genäht, Musik ausgesucht und geprobt und anfangs fragte man sich nicht selten ob das was wird. Aber dann hatte sich alle Mühe gelohnt.
Drei wilde Wikinger, ein fröhlicher Postbote, eine Mutti mit ihrem Kind, drei Trolle, ein Fischer, ein Brautpaar, eine böse Fee und die gute Fee verzauberten etwas 15 Minuten lang unter den Klängen der Musik von „The Lord Of The Dance“ das Publikum und wurden mit einem jubelnden Applaus der Zuschauer belohnt.

Bettina Schuster

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Auf den Spuren Napoleons -
An Neujahr durch tiefen Schnee

Der erste Neujahrsritt des 2001 gegründeten Islandpferdevereins „Weimarer Land e.V.“ fand statt. Wir, das waren fast alle Gründungsmitglieder und der ´harte Kern`, trafen uns morgens um 9.00 Uhr bei klirrender Kälte, warm eingepackt, nach dem Motto „es gibt kein schlechtes Wetter nur falsche Kleidung“, auf dem Islandpferdehof Lenk in Rannstedt.Der Boden war schon seit mehreren Tagen gefroren und es lag eine etwa zehn Zentimeter hohe Schneedecke.

Zu den vier Linden wollten wir reiten. Dort soll Napoleon im Jahre 1806 bei der Schlacht zu Jena und Auerstedt sein Feldlager aufgestellt haben. Heute, knapp 200 Jahre später, stehen freilich nur noch drei Linden; beim Blick über die weiten Felder erkennt man jedoch noch immer die strategisch wichtige Bedeutung des Platzes.

Wir galoppierten über schneebedeckte Felder, durchquerten Schneewehen und tief verschneite Wälder, um nach zwei Stunden an unserem Ziel anzukommen. Nach kurzer Rast ging es weiter durch die winterliche thüringische Landschaft.

Nach gut vier Stunden ereignisreichen Rittes (Schneewehen sind nicht jedermanns Freund) kamen wir wieder am Ausgangspunkt an. Dort wurden wir bereits mit Kaffee, Tee und selbstgebackenem Kuchen erwartet und stellten abschließend am späten Nachmittag in fröhlicher Runde fest, dass es wirklich kein schlechtes Wetter gibt.

Bettina Schuster

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